Die wesentlichen Unterschiede zwischen echtes Factoring und unechtes Factoring werden hier einfach erklärt.
Echtes Factoring einfach erklärt
Echtes Factoring bedeutet, dass der Factor die Forderungen des Anschlusskunden (Factoring-Nehmer) regresslos, das heißt ohne Rückgriffsmöglichkeiten auf den Verkäufer, ankauft. Der Kauf kommt zustande, wenn der Factor das Delkredere (Ausfallrisiko) der angekauften Forderung im Rahmen des Ankauflimits übernimmt. Bezogen auf die Funktionen des Factorings ist echtes Factoring gemeint, wenn die Versicherungsfunktion fester Bestandteil des Factorings ist und im Factoringvertrag geregelt ist. Sind angediente Forderungen mit einem verlängerten Eigentumsvorbehalt oder sonstigen Gründen belastet, können diese nicht an den Factor abgetreten und verkauft werden.
Echtes Factoring beinhaltet immer den Ausfallschutz.
Vorteil durch echtes Factoring
Ein weiterer wesentlicher Vorteil entsteht für Sie als Factoringkunde, dass die Forderungen aus der Bilanz ausscheiden. Somit verkürzt sich die Bilanz, beziehungsweise die Bilanz wird optimiert und die Eigenkapitalquote verbessert.
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Unechtes Factoring einfach erklärt
Wird “Unechtes Factoring” angewendet, bedeutet das im Umkehrschluss, dass die Factoring-Gesellschaft das Ausfallrisiko der angekauften Forderungen nicht übernimmt. Das hat zur Folge, dass der Factor im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Debitors den Kaufpreis der Forderung vom Factoringkunden zurückverlangen kann.
Dies scheint für den Factor zwar vorteilhafter zu scheinen, allerdings beinhaltet unechtes Factoring für den Factor ein höheres Risiko. Der Grund dafür: Die Forderungsabtretung im unechten Factoring wurde 1981 durch ein Urteil des BGHs der Sicherungsabtretung bei einem Bankkredit gleichgestellt. Hierdurch hat der Factor im Gegensatz zum echten Factoring nur beschränkte Rechte an den Forderungen.
Die Factoring-Gesellschaften bieten jedoch aufgrund des erhöhten Risikos durch unechtes Factoring überwiegend echtes Factoring an.
Ob die Forderungen bei der Anwendung durch unechtes Factoring aus der Bilanz des Anschlusskunden ausscheiden, ist in der Factoring- und Bilanzierungsliteratur strittig.
Fazit
Echtes Factoring ist dem unechten Factoring immer vorzuziehen.
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